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Das Vorstands-Team des Freckenhorster Heimatvereins nach der letzten Wahl am 27. Mai 2022

Helmut Eismann und Margit Schulze Stentrup

Zum Vorstand gehören als Beisitzer Frank Assmann, Anna Eismann, Achim Hensdiek, Hubert Höselmann, Hans-Jörg Kraneburg (Foto folgt).

Wilma Richter und Friedrich Graf von Westerholt wurden nach 18 Jahren an der Spitze des Vereins verabschiedet. Ebenfalls aus ihren Ämtern verabschiedet wurden die Beisitzer Dirk Luhmeier, Karl-Heinz Tünte und Werner Haase-Hövelmann.

Das neue Vorstands-Team des Freckenhorster Heimatvereins. Foto: Andreas Engbert (Westfälische Nachrichten).
Offizielle Übergabe des Projekts "Heimat (er)kennen - Freckenhorst (er)leben" an die Öffentlichkeit: (v.l.) Doris Kaiser, 1. stellvertretende Bürgermeisterin, Christian Murrenhoff, Vorsitzender Werbegemeinschaft, Peter Horstmann, Bürgermeister, Bernd Reinker und Helmut Eismann, Vorstandsteam Freckenhorster Heimatverein. Foto: Oliver Baumjohann (Die Glocke).
Foto: Helmut Eismann
Foto: Helmut Eismann
Foto: Helmut Eismann

Projekt „Heimat(er)kennen – Freckenhorst (er)leben“ der Öffentlichkeit vorgestellt

Im Rahmen eines großen Bürgerfests haben die Freckenhorster Aktiven ihr Projekt „Heimat (er)kennen – Freckenhorst (er)leben“ vorgestellt.

„Ein Projekt mit Leuchtturmcharakter“ – so beschrieb Bürgermeister Peter Horstmann die vielfältigen Aktivitäten, die in den vergangenen Monaten unter dem Motto „Heimat (er)kennen – Freckenhorst (er)leben“ gelaufen waren, um eine zeitgemäße, multimediale Präsentation der Stiftsstadt, ihrer Geschichte und ihres kulturellen Erbes zu erstellen. Die Ergebnisse gab es am Sonntag beim großen Bürgerfest rund um die Stiftskirche zu sehen und zu erleben. 

„Wir wollten die reiche Geschichte Freckenhorsts sichtbar machen, das Wissen der Zeitzeugen bewahren und mit moderner Technik für die kommenden Generationen erfahrbar machen“, erläuterte Werbegemeinschafts-Vorsitzender Christian Murrenhoff, einer der Motoren des Projekts, in seiner Begrüßung. Insgesamt 67 ehrenamtliche Aktive, die sich in verschiedener Weise engagiert hatten, hatte er auf seiner Liste. Ihnen allen galt sein Dank, ebenso wie den Organisatoren und Sponsoren, den Förderern und Helfern, Institutionen und Vereinen, ohne die ein solches Großprojekt nicht zu stemmen gewesen wäre. 

Das außergewöhnliche ehrenamtliche Engagement der Freckenhorster hob auch Bürgermeister Horstmann in seiner Rede hervor. Er als gebürtige „Pielepogge“ sei stolz auf die positive Entwicklung, die die Stiftsstadt genommen habe, erklärte er und dankte für das Herzblut, Know-how und die viele Zeit, die investiert worden seien. 

Viel Engagement war auch in die Organisation des Bürgerfests geflossen. Die Besucher bekamen eine bunte Mischung aus Informationen, Musik, Unterhaltung und gemütlichem Beisammensein geboten, zu dem wieder einmal zahlreiche Ehrenamtliche beitrugen. Ob Kirchenführung oder Powerpointpräsentation, Blasmusik oder Drehorgelklänge, Talkrunden oder Tanzeinlagen, Infostände oder Fußball-Dart – auch das Programm des Bürgerfests zeigte die Vielfalt Freckenhorsts. 

Und natürlich durften auch die Pielepoggen nicht fehlen. 296 von den Grundschülern bemalte Holzfrösche bildeten einen fröhlich-bunten Rahmen für das Bürgerfest.

Text nach: Kleigrewe, Rita, in: Tageszeitung Die Glocke, 11.07.2022.

Betrachten gemeinsam die Erinnerungstafel am zum Gedenken an Fritz Hein gepflanzten Apfelbaum: (v.l.) Witwe Dora Hein und Heimatvereinsvorsitzende Wilma Richter.

Ein Apfelbaum erinnert an Fritz Hein

Er steht am Schnittpunkt der beiden Hauptwege im Klostergarten, in gerader Linie zu den anderen Neuanpflanzungen – der Apfelbaum, den der Freckenhorster Heimatverein jetzt in Gedenken an Fritz Hein gesetzt hat. Fritz Hein ist im Alter von 84 Jahren verstorben.

Die Vorsitzende des Heimatvereins, Wilma Richter, erinnerte während der Pflanzaktion an das Wirken des Gärtnermeisters, dem die Pflege des Klostergartens immer eine Herzensangelegenheit gewesen sei. Die Apfelbäume auf dem Gelände hatten die besondere Aufmerksamkeit von Fritz Hein, der viele Stunden mit dem pflegerischen Rückschnitt verbrachte. Und Fritz Hein wusste zu erzählen, über die alten Sorten, die richtige Behandlung der Pflanzen und die Geschichte des Gartens, der sich auch unter seiner Obhut zum Erholungsbereich in direkter Nähe zum Seniorenheim entwickelt hat.

Zu der kleinen Gedenkfeier waren auch die Familie und Freunde von Fritz Hein gekommen. Witwe Dora Hein erinnerte daran, dass ihr verstorbener Ehemann zudem die Rosen gepflanzt hatte, die während ihrer Blühzeit eine großartige Kulisse bilden.

Der Heimatverein konnte bei seinen Apfelfesten immer auf Fritz Hein setzen, wenn es um einen fachkundigen Berater ging, der den Besuchern geduldig Fragen zu den verschiedenen Apfelsorten beantwortete.

Um den Ort kenntlich zu machen, wurde an dem jungen Baum eine kleine Erinnerungstafel angebracht. Wilma Richter: „Damit will der Heimatverein Fritz Hein Dankeschön sagen.“

Quelle: Kraneburg, Hans-Jörg, in: Tageszeitung Die Glocke, 26.11.2021.

Modell vom Ortskern

Christian und Wilma Murrenhoff, das Königspaar und die Throngesellschaft aus dem Jahr 2007-2008 lässt den Ortskern von Freckenhorst in einem Modell erstellen. Am 26. 10. 2008 überreichen sie das Modell dem Heimatverein. Modellbauer Willi Meier aus Freckenhorst hat es zusammen mit Schülern der Hauptschule Freckenhorst gebaut. Es ist im Eingangsbereich der Stiftsapotheke / Zahnarztpraxis an der Industriestraße ausgestellt.

Modell vom Ortskern Freckenhorst
Modell vom Ortskern Freckenhorst
Schriftzug Freckenhorst
Schriftzug Freckenhorst

Schriftzug FRECKENHORST

Wenn man aus dem Norden in Freckenhorst hereinfährt wird der Betrachter mit großen braunen Metallbuchstaben FRECKENHORST begrüßt. Dieser Schriftzug ist auf Initiative des Schützenvereins, der im Jahre 2011 sein 175-jähriges Jubiläum feierte, zusammen mit dem Heimatverein erstellt worden. Etliche Freckenhorster Geschäftsleute, Privatpersonen und Vereine haben das Projekt finanziert. Am 16. 07. 2011 wurden die Buchstaben in einer Feier im Park am alten Bahnhof eingeweiht.

Bauerschaftsschilder

Im Sommer 1989 werden die ersten Bauerschaftsschilder aufgestellt. Es war eine weitere Aktion des Arbeitskreises Natur- und Denkmalpflege des Freckenhorster Heimatvereins. Heinrich Kammann leitete diesen Arbeitskreis und er war der Initiator der Idee Bauerschaftsschilder. Ihm war wichtig, dass, die Bauerschaften mit ihren alten Namen in Freckenhorst nach der Kommunalen Neugliederung sichtbar bleiben. Es gibt die Bauerschaften Hägerort, Hoenhorst, Flintrup, Gronhorst und Walgern.

Bauerschaftsschilder
Bauerschaftsschilder
Foto von Erich Poppenborg Apfelgarten aller Generationen am Kloster
Foto von Erich Poppenborg Apfelgarten aller Generationen am Kloster

Pflanzen von Bäumen und Hecken

Seit seiner Gründung im Jahre 1976 beteiligt sich der Freckenhorster Heimatverein in Zusammenarbeit mit anderen Organisationen und Vereinen so z. B. dem Landwirtschaftlichen Ortsverband Freckenhorst, dem Deutschen Bund für Vogelschutz an verschiedenen Baumpflanzaktionen. Genannt seien hier die Obstbaumalleen in den Bauerschaften Hägerort und Gronhorst, eine Birkenallee in der Nachbarschaft zum Feidiek, Weiden entlang des Brüggenbaches und auch verschiedene Einzelbäume (z. B. eine Eiche an der Flintruper Kapelle, eine Linde vor dem Pfarrheim). Die örtlichen Geldinstitute haben das Pflanzen vielfach mit Geldspenden unterstützt. Die Bäume, insbesondere die Obstbäume werden von Jahr zu Jahr durch Mitglieder des Heimatvereins gepflegt. Sie sind an Fahrradrouten gepflanzt worden, damit die Radler Obst naschen können. Der Apfelgarten der Generationen am Seniorenwohnheim Kloster zum Heiligen Kreuz ist ein weiterer Schwerpunkt der Tätigkeit im Heimverein. Die Apfelbäume werden gepflegt, geschnitten und nachgepflanzt. Die Bäume sind mit Sortenschildern gekennzeichnet.

Eine Besonderheit sind die Speierlinge (Sorbus domestica) in Flintrup. Speierlinge sind Großbäume, die an der Flintruper Kapelle am Weg Richtung Westen gepflanzt wurden. Speierlinge sind eine alte hiesige Baumart, die in NRW nur noch selten vorkommt. Im Zuge dieser Pflanzaktion sind an diesem Weg auch fünfzig Eichen gepflanzt worden, die bis heute gut gewachsen sind. 

Pielepoggenbrunnen

Die „Pielepogge“ ist in Freckenhorster Mundart ein Frosch. Für diese Frösche hat der Heimatverein im Jahre 1985 auf dem Gelände des ehemaligen Bahnhofs am Ortseingang aus Richtung Warendorf einen Brunnen errichtet. Zwei Frösche aus Bronze wurden als Wasserspeier auf einen Stein montiert. Am 28.09.1985 wurde der Brunnen mit einem großen Stadtfest eingeweiht. Seither wird das Gelände vielfach durch Freckenhorster Vereine und Nachbarschaften für Veranstaltungen, Bürgerfeste, und Treffen genutzt. Der Brunnen und das alte Bahnhofsgelände mit dem alten Eisenbahnrammbock zur Erinnerung an den ehemaligen Bahnhof werden jährlich im Frühjahr von den Mitgliedern im Vorstand des Heimatvereins gepflegt.

Pielepoggenbrunnen
Pielepoggenbrunnen
Am 18. November 2011 gedachten den Stolpersteinen vor dem Haus Hoetmarer Straße 3: (vorne v.l.) Heimatvereinsvorsitzende Wilma Richter, Liesel Michel, Gaby Laufmann und die Stellvertretende Bürgermeisterin der Stadt Warendorf Doris Kaiser. Bildquelle: Kleigrewe, Rita, in Tageszeitung Die Glocke, 19.11.2011
Gunter Demnik verlegte die Stolpersteine für die Schwestern Hedwig und Ida Rosenberg vor dem Haus Stiftsmarkt 13. Bildquelle: Westfälische Nachrichten, 01.03.2012.

Stolpersteine

Zu Beginn des Jahres 2011 hat sich in Freckenhorst ein Arbeitskreis „Gegen das Vergessen und zur Verlegung von Stolpersteinen“ gegründet. Eine der maßgeblichen Initiatorinnen war Annemarie Enninghorst. Sie leitete damals das katholische Bildungswerk Freckenhorst. Mitglieder des Arbeitskreises waren die evangelische und katholische Kirche, die politischen Parteien, die zu der Zeit im Rat der Stadt Warendorf vertreten waren, die Bücherei, das Bürgerhaus, der Arbeitskreis Jüdisches Leben in Warendorf, ehemalige Klassenkameradinnen von Lisel Binzer und weitere interessierte und betroffene Privatpersonen und der Heimatverein. Beim Heimatverein wurde der Arbeitskreis organisatorisch angebunden.

Am 18. November 2011 werden 3 Stolpersteinen an der Hoetmarer Str. 3 verlegt. Sie erinnern an die Familie Michel-Binzer. Hier wohnten die Eheleute Hilde Michel geb. Rosenberg, Jahrgang 1906, und Bernhard Michel, Jahrgang 1897, und die Tochter Liesel Binzer geb. Michel, Jahrgang 1936. Die gesamte Familie wurde 1942 nach Theresienstadt deportiert. Sie wurden befreit und überlebten das Ghetto.

Zum Besuch der Stolpersteine und zur anschließenden Gedenkfeier im Bürgerhaus ist Liesel Michel-Binzer, geb. Michel, mit Ihrer Tochter Frau Gaby Laufmann angereist. Liesel Michel-Binzer erzählt von ihrer Kindheit in Freckenhorst und ihrer Zeit im Ghetto. Die Tochter Frau Laufmann ergänzt die Berichte Ihrer Mutter. Es werden die Gedenkblätter vorgelesen. Diese Veranstaltung wurde durch die VHS Warendorf organisiert.

Am 1. März 2012 wurden vor dem Haus Stiftsmarkt 13 zwei Stolpersteine für die Schwestern Hedwig, Jahrgang 1893 und Ida Rosenberg Jahrgang 1898, verlegt. Beide wurden 1941 nach Riga deportiert. Über ihren anschließenden Verbleib gibt es keine Informationen. Am selben Tag wurden auch an der Warendorfer Str. 59 zwei Stolpersteine für die Geschwister Alma Leffmann, Jahrgang 1886, und Siegried Leffmann, Jahrgang 1893, verlegt. Beide wurden 1941 nach Riga deportiert. Über ihren anschließenden Verbleib gibt es keine Informationen.

Anschließend fand ein gemeinsames Erinnern in der Bücherstube der Bücherei statt. Die Gedenkblätter für die Schwestern Rosenberg und Alma und Siegfried Leffmann haben Annemarie Enninghorst und Heinrich Hellmann geschrieben. Die Gedenkblätter werden in der Villa ten Hompel in Münster archiviert.

Am 8. November 2013 werden Stolpersteine an der Warendorfer Str. 99 verlegt. Hier wohnte Siegfried Elsberg, Jahrgang 1900. Er wurde 1938 in Schutzhaft genommen und war in Warendorf im Gefängnis. Ihm gelang die Flucht 1939 in die USA. Er hat den Holocaust überlebt.

Stolpersteine erinnern an Menschen, die im Nationalsozialismus ausgegrenzt entrechtet, verfolgt, vertrieben, verschleppt und ermordet wurden. Stolpersteine werden in die Bürgersteige vor jenen Häusern verlegt, in denen zwischen 1933 und 1945 Bürger lebten, die Opfer des nationalsozialistischen Terrorregimes wurden. Jeder dieser Menschen erhält einen eigenen Stolperstein. Der Stolperstein enthält den Namen und die Lebensdaten der ehemaligen Bewohnerin bzw. des ehemaligen Bewohners und verweist auf deren Schicksal.

Der Künstler Gunter Demnig ist ein Kölner Bildhauer, der dieses Kunst- und Erinnerungsobjekt 1992 geschaffen hat. Seit 1995 werden Stolpersteine in Deutschland und seit 2006 in ganz Europa verlegt.

Margit Schulze Stentrup, im Januar 2022

Aus dem Vereinsleben

Modell vom Ortskern

Christian und Wilma Murrenhoff, das Königspaar und die Throngesellschaft aus dem Jahr 2007-2008 lässt den Ortskern von Freckenhorst in einem Modell erstellen. Am 26. 10. 2008 überreichen sie das Modell dem Heimatverein. Modellbauer Willi Meier aus Freckenhorst hat es zusammen mit Schülern der Hauptschule Freckenhorst gebaut. Es ist im Eingangsbereich der Stiftsapotheke / Zahnarztpraxis an der Industriestraße ausgestellt.

Modell vom Ortskern Freckenhorst
Modell vom Ortskern Freckenhorst

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